Neuigkeitenbrief 2021-2022

Irgendwie hatten wir in der Corona Zeit keine Lust immer wieder das selbe zu schreiben, außerdem wissen ja sowieso Alle alles besser - und das ganz genau! Da bleibt der Ruf nach einem "offenen Kopp" meist ungehört. Und uns heiser zu schreien, war uns auch zu doof.

Von daher schreiben wir erst wieder, wenn es für uns etwas zu schreiben gibt.

 

Eure offenen Köppe


Neuigkeitenbrief 3 - Dezember  2020

 

Liebe Menschen des „offenen Kopfs“,

 

Der Mensch lebt nicht nur von Brot allein,

 

…soll Jesus gesagt haben, als er fastend, betend und hungrig in der Wüste dem Teufel begegnete. Auch heute ist damit immer noch gemeint, dass der Mensch aus mehr besteht als seinen Körper, sondern auch aus der Seele, oder der Psyche, oder romantisch „das Herzchen“. Damit sollte nicht nur der Satz, sondern auch seine Bedeutung so uralt sein, dass er als bekannt vorausgesetzt werden kann. Warum trotzdem so wenig Fantasie für unsere Kultur zugelassen wird, ist sehr schwierig zu verstehen.  

Jetzt stehen wir kurz vor Weihnachten und immer noch bestimmt diese Corona Pandemie einen Großteil unseres Lebens. Im Wesentlichen hat sich eigentlich nichts verändert von dem, was ich schon im ersten Brief geschrieben habe. Außer das mir jetzt öfter schwindelig ist. Das mag daran liegen, weil ich nach wie vor- jetzt schon über Monate- den Kopf schütteln muss.

Obwohl es wohl menschlich ist, sich dem allgemeinen Palaver über Sinn und Unsinn verschiedener Verordnungen und Maßnahmen anzuschließen, macht das einen eigentlich nicht viel schlauer. Da fehlt das Gegenüber, der Mensch mit dem es sich trefflich streiten lässt. Aber das geht halt allein so schlecht, oder mit einer Maske vor dem Gesicht und am allerwenigsten Online am platten Bildschirm, wo die eigene Intuition, ob der Stimmung des anderen, kaum eine Chance hat, zur Entfaltung zu kommen.

Mir ist schon vor der Pandemie aufgefallen, dass bei unseren Diskussionsrunden bei kontrovers geführten Debatten, ein gewisser Vorlauf notwendig war, um den unschätzbaren Wert dieser Uneinigkeit zu zulassen. Es ist so bequem, wenn alle einer Meinung sind und so unangenehm, wenn sich gestritten wird. Aber das Leben ist nicht schwarz und weiß, gut oder schlecht. Die Grautöne sind es, die die Mitte ausmachen, das Ergebnis, der Kompromiss, der eine Gesellschaft wertvoll macht. Diese Technik des „Kontrovers Diskutierens“ will ganz offensichtlich erlernt und von uns im Jahr 2021 zum Jahresthema gemacht werden.

 

Im Herbst hat uns dann der Mut und die Lust verlassen, überhaupt noch etwas durchzuführen, bis dieser grässliche Virus von uns endlich wieder ablässt und wir sagten alle Veranstaltungen im 2. Halbjahr ab und wollten 2021 auch nichts anbieten.

Dann aber wurde das Thema wieder aktuell. Plötzlich, unter Pandemie Bedingungen, springen überall Menschen wie Karl aus der Kiste, die nicht nur andere Meinungen haben, sondern grundsätzlich vieles in Frage stellen. Die Presse sei gelenkt, die Regierung will die Demokratie abschaffen, die Impfungen bringen uns eher um, als das sie immunisieren, sind nur einige von ihnen.  Und irgendwie interessiert mich auch, was sie zu sagen haben. Und es interessiert mich auch, wie ich außer „Aha“ etwas dazu beitragen kann, mich in dieser Uneinigkeit weiter zu entwickeln. Also doch lernen wie das geht: kontrovers diskutieren. Das ist übrigens etwas anderes, als Tipps zu konsumieren, wie ich einem kritischen Impfgegner mit drei Sprüchen auf die Matte haue. Sondern es ist gemeint, ein Gespräch fließen zu lassen, dem anderen zu zuhören, dem fremden Gedanken eine Chance zu geben sich zu entwickeln, sich nicht ständig zu erklären, sondern die Sache in den Mittelpunkt zu bringen.

Jetzt wären wir ja nicht „Kopp auf“ wenn wir nicht den Fokus auf die Lehrmethode richten würden. Nicht in den gewohnten Bahnen latschen, sondern sich umgucken, was sind ähnliche Lernziele, wo gibt es sowas schon, wer hat schon erarbeitete Konzepte, die sich adaptieren lassen?

Die gibt es und wir haben sie gefunden, und zwar beim Improvisationstheater. Dort wird auf Zuruf agiert, Gespräche müssen fließen (sonst wird es langweilig für die Zuschauer), selber neugierig auf den nächsten Satz der KollegInnen lauern, sich selber raus nehmen…

Wir machen also doch noch etwas in Corona Zeiten, wir probieren per Bildschirm ein Konzept zu erarbeiten und es dann hoffentlich im Frühling in echt auszuprobieren. Das wird ein spannender Workshop werden.

So und ähnlich kommen kreative Menschen durch die Pandemie, in der Hoffnung, dass die psychische Kraft weit genug reicht und vielleicht sogar gestärkt wird.

In diesem Sinne verabschieden wir uns für dieses Jahr, wünschen eine geruhsame Zeit, seid kreativ, denkt um die Ecke, tankt Euch auf, wann immer es sei und seid auch mal niedergeschlagen und traurig. Das ist bei Menschen normal, die Mangel an der Seele haben. Denn Ihr wisst ja, der Mensch lebt nicht vom Brot allein….

 

Eure Sabine und das Koppauf! Team

 

 

 

Unser (mageres) aber immerhin Programm im ersten Halbjahr 21

 

 

 

Leider noch ohne Termin „Fit wie ein Turnschuh“

 

Bildungsangebot zur körperlichen Gesundheit für Senioren ab 75 Jahren mit Claudia Thermer

 

Nach der Corona Pause startet der neue Bewegungs-Kurs immer montags und donnerstags von 16  - 17 Uhr.  Ort: Am Johannisberg 20, im Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium. Späterer Einstieg möglich. Infos unter: https://www.personalcoach-wuppertal.de/?fbclid=IwAR0lsDk78n7xbZEtMK6yIZaZKO3fcTgeCfDZ-ilE6k2blleb9s3yUKNO4Ts

 

 

 

 

 

Kooperationsveranstaltungen

Aufgrund der Corona Verordnungen bieten wir im Halbjahr nur zwei Workshops an und bitten hier um Anmeldung, um den Schutzverordnungen entsprechen zu können.  

Anmeldung unter: koppauf@t-online.de. Da die Plätze begrenzt sind, gilt die Anmeldung erst bei Bestätigung durch uns.

 

Die Ölberger Gespräche „Kontrovers diskutieren“

Aufbauend auf die im letzten Jahr erarbeiteten Gedanken zur Demokratie, wollen wir uns in diesem Jahr mit dem praktischen Teil der Demokratie auseinandersetzen.

 

Demokratie entwickelt sich weitgehend im konstruktiven Dialog. Deshalb ist für uns die Kunst dieser Gesprächsführung eine wichtige Grundlage einer lebendigen Demokratie. Diese Kunst wollen wir in diesem Workshop verstehen und entwickeln lernen. Dazu nutzen wir Übungen aus dem Improvisationsspielen, incl. szenische Arbeit an Monologen und Duoszenen.

Der Kurs wendet sich an Menschen ab 16 Jahren, die sich sprachlich im Dialog weiter entwickeln wollen. Kenntnisse im Schauspiel und die Bereitschaft zur öffentlichen Rede sollen vorhanden sein. Und dementsprechend sind die Themen – keine abstrakten und akademischen Fragestellungen, sondern solche, die das „nachhaltige“ Alltagsleben ausmacht.

Referent: Hendrik Vogt, Dipl. Schauspieler

Teilnehmerbeitrag: 10,00 €

Termine: 10.1.; 21.2., 28.3. 11.4., 9.5., 6.6. 2021

Ort: Vorerst Online und bei Lockerung werden die Orte rechtszeitig bekannt gegeben.

 

Die Ölberger Politik Gespräche - zum Thema „gemeinwohlorientierte Mobilität“

In dieser Workshop Reihe setzen sich die Teilnehmenden aktiv mit der Entwicklung rund um das Nachhaltigkeitsthema „gemeinwohlorientierte Mobilität“ in ihrer Stadt auseinander. Dabei soll insbesondere der „konstruktive Dialog“ unterschiedlicher Auffassung und Blickwinkel beleuchtet und geübt und damit Handlungsoptionen erarbeitet werden.

 

Moderation: Sabine Nagl, Bildungswissenschaftlerin und Experten

 

Dieser Kurs wird vorerst als Online Veranstaltung angeboten, soll aber sobald die Pandemie es erlaubt, in Präsens fortgeführt werden. Nach Anmeldung per Mail, wird der Online-Link versendet.

Moderation: Sabine Nagl, Bildungswissenschaftlerin und Inputs verschiedener Referenten

Teilnehmerbeitrag: 0,00 €

Termine: jeder 2. Montag im Monat ab 19.00 Uhr

Ort: Vorerst Online und bei Lockerung werden die Orte rechtszeitig bekannt gegeben.

 

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Seminar: Nachhaltig… aber wie?

 

Was ist eigentlich mit Milch?                  Leider abgesagt

Viele Bürger wünschen sich für ihre ureigene Umwelt mehr Nachhaltigkeit. Doch die Entscheidung zu treffen, welche Maßnahme oder Aktion für einen selbst, den eigenen Lebensstil der Wohn- Finanziellen und Familiensituation angemessen ist, die Richtige ist, ist oft schwer zu treffen.

In diesem Seminar werden Experten unterschiedlicher Fachrichtungen praxisnahe das Thema „Milch“ beleuchten, mit den Teilnehmenden das „für und wider“ von Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Lebensweisen diskutieren und Entscheidungshilfen geben. Denn „nachhaltig handeln“ hat mit „Askese“ oder „einem großen Portemonnaie“ nicht wirklich etwas zu tun

Das Angebot richtet sich an Menschen ab 16 Jahren, die es interessiert, Umweltpolitische Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Ziel soll sein, selbst bewusst seine eigenen Schlüsse zu ziehen und sie gestaltungskompetent im Alltag um zu setzten.

In diesem Workshop ist eine Exkursion vorgesehen. Da zum jetzigen Stand der Pandemiebeschränkungen nicht möglich ist, diese genau zu planen, kann dies sowie der Teilnehmerbeitrag erst nach Anmeldeschluss des Seminars mitgeteilt werden.

Dieses Seminar kann nur als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden.

 

Termin: 18.-20.06.2021     Moderation: Sabine Nagl